Gewerbesteuer

Was genau ist das eigentlich?

Veröffentlicht am 15. April 2019

Gerade als junger Unternehmer ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten bei den verschiedenen Besteuerungsarten. Heute möchten wir mal die Gewerbesteuer einfach und kurz für Sie erklären.

Die Gewerbesteuer
Die Gewerbesteuer ist eine kommunale Steuer, die auf den Gewinn eines Unternehemns erhoben wird. Häufig wird sie auch als Gemeindewirtschaftssteuer oder Objektsteuer bezeichnet. Sie wird erhoben, da die in einer Gemeinde ansässigen Unternehmen auch eine finanzielle Belastung für die Gemeinden darstellen. Aus diesem Grunde wird, als Ausgleich für diese Belastung, die Gewerbesteuer erhoben. Diese ist im Gewerbesteuergesetz geregelt. Tatsächlich ist die Gewerbesteuer eine der umstrittensten und meist kritisierten Steuern im deutschen Steuersystem. Ein großer Kritikpunkt ist hierbei der regionale Unterschied in verschiedenen Hebesteuersätzen.

Wer muss denn Gewerbesteuer zahlen?
Ob Ihr Unternehmen gewerbesteuerpflichtig ist, liegt in der Tätigkeit selbst begründet. Freiberufler, zum Beispiel Ärzte, Steuerberater, Journalisten oder Architekten sind davon befreit, Gewerbesteuer zu zahlen. Ebenso Forst- und Landwirtschaftsbetriebe sind nicht gewerbesteuerpflichtig. Wenn Sie zu Beginn Ihres Unternehmens einen Gewerbeschein beantragen mussten, sind Sie in der Regel auch gewerbesteuerpflichtig. Allerdings wird die Gewerbesteuer erst fällig, wenn Ihr Jahresgewinn den Freibetrag von 24.500 € übersteigt. Dieser Freibetrag gilt für Einzelunternehmen und Personengesellschaften, aber nicht für Kapitalgesellschaften.

Und wie wird die Gewerbesteuer berechnet?
Basis für die Berechnung der Gewerbesteuer ist das Jahreseinkommen abzüglich der Betriebsausgaben. Dieser Wert wird dann reduziert um den Freibetrag von 24.500 €. Das Ergebnis wird dann mit dem bundesweit einheitlichen Steuersatz von 3,5 Prozent besteuert und erhält dadurch den Gewerbesteuermessbetrag. Allerdings ist das dann noch nicht der Betrag, den man an das Finanzamt als Gewerbesteuer abführen muss. Dieser wird dann noch mal mit einem regionalen Hebesatz multipliziert, der von Gemeinde zu Gemeinde variiert und immer wieder neu festgelegt wird. Dieser Hebesatz beträgt aber mindestens 200 Prozent und ist meist in Großstädten deutlich höher.

Wann muss ich die Gewerbesteuer denn bezahlen?
Die Gewerbesteuer wird beim Jahresabschluss durch das zuständige Finanzamt mithilfe eines Gewerbesteuermessbescheides festgelegt. Sobald dadurch der Gewerbesteuerbetrag für Ihr Unternehmen festgelegt wurde, müssen Sie im darauffolgenden Wirtschaftsjahr Vorauszahlungen leisten, sowie Sie es wahrscheinlich schon von der Umsatzsteuer kennen. Diese Gewerbesteuervorauszahlungen erfolgen immer quartalsweise zur Mitte des Quartals, also 15. Februar, 15. Mai, 15. August und am 15. November.

Und aus welchem Grund werden denn Gewerbetreibende stärker belastet als Freiberufler?
Zwar müssen Gewerbetreibende Gewerbesteuer zahlen, können diese aber im Zuge der Einkommenssteuer wieder geltend machen. Und müssen somit weniger Einkommenssteuer zahlen als Freiberufler. Dadurch erfolgt eine steuerliche Gleichstellung.

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