Widerstände überwinden

Wie interne Kooperationen in Unternehmen funktionieren können, und warum sie oftmals in der Praxis scheitern

Veröffentlicht am 07. Mai 2019

Gerade in großen Unternehmen entwickeln sich strategische Ideen oft dahingehend, dass Prozesse fließender zwischen Abteilungen bearbeitet werden. Eine gute Zusammenarbeit ist hier meist ein entscheidendes Element.
Da Abteilungen aber oftmals zu kleinen Mikro-Unternehmen wachsen, die ihre ganz eigene Arbeitsweise und einen individuellen Ablauf mit der Zeit innehaben, ist die Angst vor abteilungsübergreifenden Kooperationen häufig groß. Auch macht sich in solchen Veränderungen gerne eine Angst breit, eines Tages überflüssig zu sein. Die Reaktion darauf? Erstmal alles blockieren. Und genau diese Reaktion erschwert dann alle Prozesse, die man sich in der Management-Ebene so viel flüssiger erhofft hatte.

Das Problem interner Kooperationen kurz zusammengefasst
Wenn die Management-Ebene interne Kooperationen anstößt und plant, bleibt ein Gedanke oft außen vor: die Beeinträchtigung des Sicherheitsempfindens der Mitarbeiter. Davon betroffene Abteilungen wollen ihr Revier verteidigen, weil sie sich bedroht fühlen.

Und wie sollte eine erfolgreiche bereichsübergreifende Zusammenarbeit denn nun angegangen werden?
Als Erstes sollte eine Gefahrenanalyse durchgeführt werden, bei der eine mögliche Bedrohung innerhalb der Abteilungen herausgefiltert wird. Welche Befürchtungen könnten Beteiligte haben? Und wie lassen sich diese ausräumen? Erst, wenn alle Verantwortlichen alle möglichen Risiken kennen, sollten sie sich mit der Logistik, den Prozessen und angestrebten Ergebnissen beschäftigen.

Auf Warnsignale achten – Territorialverhalten frühzeitig erkennen
Wenn eine Abteilung ihr Revier markiert, macht sie immer wieder deutlich, dass sie das Sagen hat und ohne sie kaum etwas möglich ist. Auch kleinere Machtspiele können ein Warnsignal sein. Schließt, zum Beispiel, eine Abteilung andere Abteilungen bewusst von wichtigen Treffen aus oder blockiert gar den Zugang zu relevanten Daten. Hierbei ist es wirklich wichtig, auf Details zu achten, Stimmungen aufzuschnappen und dadurch schon mögliche Brennpunkte zu erkennen.

Widerstände im ersten Schritt minimieren
Hierbei sollten drei wichtige Aspekte im Kern betrachtet und gesichert werden:

  • Die Identität der Abteilung stärken
    Welches Selbstverständnis hat die Gruppe? Was ist das Aushängeschild der Abteilung? Was macht diese Abteilung einzigartig?

  • Legitimation bestätigen
    Was ist die wichtigste und zentralste Bedeutung der Abteilung? Warum existiert sie und was macht sie unabdingbar?

  • Autonomie sicherstellen
    Bei welchen Themen braucht die Abteilung weiterhin freien Handlungsspielraum? Und welche Bereiche können ggf. innerhalb einer Kooperation zukünftig entschieden werden?

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